Wirtschaftspolitik in Europa
Die Weltwirtschaftskrise haben die europäischen Mitgliedsstaaten einigermaßen glimpflich überstanden. Die Interventionen seitens der Mitglieder haben massiv zu der jetzigen Situation beigetragen. Grade Deutschlands Wirtschaftspolitik hat von der Zusammenarbeit erheblich profitiert. Dennoch ist kein Grund zum jubeln angesagt. Denn die Interventionen seitens der Staaten zieht eine massive Staatsverschuldung nach sich, die die Bürger der einzelnen Mitglieder ausbaden dürfen. Dies wirkt sich vor allem verheerend auf die Sozialpolitik aus, da durch erhöhte Staatsverschuldung die Eigenverantwortung der Bürger gestärkt werden muss. Dies bedeutet, dass immer mehr Menschen Europas durch die Sozialmaschen fallen werden, solange, bis die Verschuldung auf einem erträglichen Niveau gesunken ist. Dass dies passieren muss, erkennt man nicht zuletzt an den Auswirkungen, die die griechische Beinahpleite verursacht hat. Durch Manipulationen des griechischen Haushalts wurde seitens der Überwachungsmechanismen nicht erkannt, wie groß die Gefahr ist. Aber nicht nur Griechenland "überrascht" seine europäischen Nachbarn mit geistvoller Haushaltführung. Auch Spanien und Irland stehen massive Einsparungen ins Haus. Dank risikoreicher Geschäfte, die im Immobilien- und Finanzsektor getätigt wurden, stehen auch diese Staaten am Rande einer Pleite.
Für Zukunft sorgen
Was in der Vergangenheit vernachlässigt wurde, wird jetzt zu einem Musterbeispiel an Kristeninterventionen. Die kostet freilich viel Geld, und haben nicht zuletzt auch die Bürger innerhalb der EU mit zu tragen. Dass die anstehenden Reformen jedoch immens wichtig sind, um ein Überleben des Staatenbündnisses zu garantieren, ist nicht von der Hand zu weisen. Grade die streikfreudigen Franzosen können ein Lied davon singen. In dem Land von Wein, Käse, und Chansons wurde trotz landesweiter Proteste die anstehende Rentenreform durch das Parlament gepaukt. Und dies wird nicht die letzte Reform gewesen sein, die das Land zu verkraften hat. Auch die Deutschen zwingen sich zur Haushaltskonsolidierung, um mit ihrer Wirtschaftspolitik fort fahren zu können. Neben der Gesundheitsreform werden weitere massive Einschnitte in der Sozialpolitik erwartet. Bei allen Sparwillen bleibt es abzuwarten, ob sich die Bürger auf Dauer so unter Druck setzten lassen, um die Misere auszubaden, die in deren Augen eigentlich andere zu Verantworten haben. Dennoch ist durch den Sparzwang eines klar geworden: um die europäische Wirtschaftspolitik weiterhin fort zu fahren, bedarf es starker Nerven und vor allem viel Geduld.